Lotsen am Nord-Ostsee-Kanal: Vom Bett auf die Brücke
Lotse am Nord-Ostsee-Kanal (gerne mit NOK abgekürzt) ist ein Traumberuf. Abwechslungsreich und kein Tag gleicht dem anderen. Aber manchmal muss man als Lotse an der mistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt auch einfach warten können. Nie kann auf den Punkt genau gesagt werden, wann welches Schiff in den Nord-Ostsee-Kanal einlaufen will, um quer durch Schleswig-Holstein zu fahren. Diese Erfahrung machte auch die Redaktion des „Brückenbote“ als wir für diese Reportage von der Lotsenbrüderschaft in Kiel-Holtenau eingeladen wurden, eine Reise durch den Kanal mitzumachen und einem Lotsen im Nord-Ostsee-Kanal bei seiner Arbeit über die Schultern zu schauen. Wir waren da – aber kein Schiff in Sicht Pünktlich zur vereinbarten Zeit um 10 Uhr standen wir an der Schleuse in Kiel-Holtenau an der Kieler Förde. Aber da waren wir alleine. An diesem Tag war die Strecke zur Nordsee nicht so gefragt. Michael Schmenner, der damalige Ältermann der Lotsenbrüderschaft Kiel-Holtenau, erklärt: „Normalerweise ist der Schiffsverkehr zur Nord- und Ostsee eher ausgeglichen. Aber es gibt auch die Ausnahmen.“ Ein kurzes Telefonat mit der Lotsenstation in Rüsterbergen und wir fahren zurück …