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Lotsen am Nord-Ostsee-Kanal: Vom Bett auf die Brücke

Lotse am Nord-Ostsee-Kanal (gerne mit NOK abgekürzt) ist ein Traumberuf. Abwechslungsreich und kein Tag gleicht dem anderen. Aber manchmal muss man als Lotse an der mistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt auch einfach warten können. Nie kann auf den Punkt genau gesagt werden, wann welches Schiff in den Nord-Ostsee-Kanal einlaufen will, um quer durch Schleswig-Holstein zu fahren. Diese Erfahrung machte auch die Redaktion des „Brückenbote“ als wir für diese Reportage  von der Lotsenbrüderschaft in Kiel-Holtenau eingeladen wurden, eine Reise durch den Kanal mitzumachen und einem Lotsen im Nord-Ostsee-Kanal bei seiner Arbeit über die Schultern zu schauen. Wir waren da – aber kein Schiff in Sicht Pünktlich zur vereinbarten Zeit um 10 Uhr standen wir an der Schleuse in Kiel-Holtenau an der Kieler Förde. Aber da waren wir alleine. An diesem Tag war die Strecke zur Nordsee nicht so gefragt. Michael Schmenner, der damalige Ältermann der Lotsenbrüderschaft Kiel-Holtenau, erklärt: „Normalerweise ist der Schiffsverkehr zur Nord- und Ostsee eher ausgeglichen. Aber es gibt auch die Ausnahmen.“ Ein kurzes Telefonat mit der Lotsenstation in Rüsterbergen und wir fahren zurück …

Die Schwebefähre unter der Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg

Die Schwebefähre – Nach Kollision zur Reparatur

Mit dem Bau der Schwebefähre wurde der Region Rendsburg wieder ein Unikum beschert. Es gibt nur eine weitere solche Fähre in Deutschland. Für die 135 Meter über den Kanal braucht die Schwebefähre knapp 1,5, Minuten. Die Gesamtstrecke, die die Fähre dabei zurückgelegt hat, ist weit mehr als 14-mal um die Erde. Und dabei gab es nur eine Havarie. Seit ihrer Inbetriebnahme am 2. Dezember 1913 hat sie nicht ein einziges Mal ihren Fahrplan geändert. Damit bleibt in Rendsburg die wohl einzigartige Kreuzung dreier Verkehrswege: Kanal, Eisenbahn und Straße mittels der Schwebefähre. Die Gemeinde Osterrönfeld hatte beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals keine eigene Kanalfähre bekommen und somit keine direkte Verbindung nach Rendsburg. Erst durch den Bau der Hochbrücke wurde dieses als Wiedergutmachung nachgeholt. Und zwar weil Osterrönfeld durch den Bau der Brücke eisenbahnverkehrstechnisch weiter von Rendsburg entfernt werden und der Bahnhof von Osterrönfeld außerhalb der Gemeinde neu angelegt werden musste. Man entschied sich, eine Fähre direkt unter der Brücke aufzuhängen und bescherte damit Rendsburg und der Region wieder ein Unikum. Es gibt in Deutschland wenige vergleichbare Bauwerke. …

Die Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg

Friedrich Voß – der geniale Erbauer der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke

  Friedrich Voß, der Erbauer der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke, wird am 7. Juli 1872 in Calvörde, Kreis Helmstedt, geboren. Er ist ein großer, schlanker Mann mit einer hohen Stirn. Voß besucht die Technische Hochschule in Braunschweig, um den Beruf des Ingenieurs zu erlernen. 1897 tritt Friedrich Voß in den Dienst der Wasserbauverwaltung Harburg, später gehört er zur Kanalisationsabteilung in Königsberg. Von 1899 bis 1902 arbeitet der junge Ingenieur Voß in der Brückenbauabteilung bei MAN. Hier lernt er auch, seine Konstruktionen wirtschaftlich zu planen. Als er später von der Rendsburger Hochbrücke spricht, sagt er: „Brücken müssen schön sein, aber doch wirtschaftlich. Das war mein Standpunkt, und an dem habe ich festgehalten. Ich möchte betonen, dass keine Brücke in Deutschland so relativ billig gebaut wurde wie die Rendsburger Hochbrücke.“ 1903 wird er als technischer Angestellter ins Ministerium für öffentliche Arbeiten berufen. In den Jahren 1906 bis 1908 ist er mit den Entwürfen zur Überquerung des Mittellandkanals beschäftigt. 1908 wird der 36-jährige Friedrich Voß an das Kaiserliche Kanalamt als Leiter des Brückenbauamtes berufen. Er baut in dieser Zeit drei …