(sponsored Post) Kaum siebzig Jahre ist es her, da prägten noch große und schwarz dampfende Stück- und Schüttgutfrachter das Bild des Seehandels und der Hafenkais. Da war von einem Containerhafen weit und breit noch nichts zu sehen. Und so konnte man es sich vor sechzig Jahren kaum vorstellen, dass der US-Amerikaner Malcolm P. McLean mit seinem verwegenen Transportprojekt Erfolg haben würde. Doch das, was der ehrgeizige Fuhrunternehmer im Jahr 1956 erstmals im großen Stil auf einem Schiff realisierte, veränderte die Welt des Seehandels nachhaltig. Zwar existierten Großbehältnisse, in denen Güter auf verschiedenen Verkehrswegen transportiert wurden, schon in den mittelenglischen Kohlegruben des 19. Jahrhunderts, doch war es McLean, der die standardisierten Container entwickelte und sie erstmals auf einem Seetransport von Newark im US-Bundesstaat New Jersey nach Houston Texas einsetzte. Lesen Sie hier auch die Geschichte genauer nach.
Gigantismus zu Wasser und an Land
Stetig weiterentwickelt und heute nach ISO-Standard (weitere Details zum ISO-Container gibt es hier) genormt, haben Container mittlerweile nicht nur die Seewege, sondern auch die Schiene sowie die Straßen erobert und sind dort aufgrund der Kostenersparnis sowie ihrer Funktionalität nicht mehr wegzudenken. Der zunehmende globale Handel führt indes zur Entwicklung immer größerer Containerfrachter, die ihren Urvater, den von McLeon umgebauten Frachter Ideal X, in puncto Transportleistung um das mehr als 250-Fache überflügeln. Dieser Umstand, der den Hunger des Welthandels widerspiegelt, bedingt in letzter Konsequenz auch immer größere Containerhäfen, von denen wenig überraschend kein einziger Hafen in Europa verortet ist.
Die Top 10 der Containerhäfen
Platz 10 – Dschabal Ali (Vereinigte Arabische Emirate)
Den zehnten Platz in diesem Ranking belegt der Port of Dschabal Ali, der in unmittelbarer Nachbarschaft der weltberühmten Palm Islands unweit von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten liegt. Der künstlich geschaffene Tiefwasserhafen ist der größte Containerhafen im Mittleren Osten und wurde im Jahr 1979 zur Entlastung des Hafens Port Rashid angelegt, der ebenfalls in Dubai liegt. Jährlich werden dort 13,6 Millionen TEU umgeschlagen, wobei bis zum Jahr 2030 eine Erweiterung der Umschlagkapazität auf bis zu 55 Millionen TEU umgesetzt werden soll.
Platz 9 – Los Angeles (USA)
Der Hafen von Los Angeles kann im Vergleich zu den vielen Megahäfen Asiens auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn dieser wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts an der schlammigen Küste Kaliforniens aus dem Boden gestampft und schlug schon 1885 500.000 Tonnen Fracht pro Jahr um. Nicht weniger beeindruckend ist auch der heutige Frachtumschlag, der alleine im Hinblick auf die Container bei 14,6 Millionen TEU pro Jahr liegt. Damit ist der Hafen von Los Angeles vor New York nicht nur der größte Containerhafen Nordamerikas, sondern auch der größte Containerhafen außerhalb Asiens.
Platz 8 – Guangzhou (China)
Für die chinesische Metropole Guangzhou war der Handel schon immer die Lebensader ihrer Existenz, denn sie war bereits in der Antike der Ausgangspunkt der sogenannten Seidenstraße auf dem Meer. In ihrer Funktion als traditionelles Schiffbauzentrum liegt auch einer der Gründe, warum die 11-Millionen-Einwohner-Stadt, die im Süden Chinas in der Nähe von Hongkong liegt, mit 15,3 Millionen TEU pro Jahr den derzeit achtgrößte Containerhafen der Welt beherbergt.
Platz 7 – Qingdao (China)
Der Tiefseehafen in Qingdao ist der viertgrößte Containerhafen im Land der Mitte und aufgrund seiner enormen Bedeutung für die ölverarbeitende Industrie eines der wichtigsten Drehkreuze Chinas. Der Qingdao Containerhafen liegt im Osten des Landes in der Provinz Shandong und belegt mit 15,5 Millionen TEU pro Jahr den siebten Platz unter den größten Containerhäfen. Bis zum Jahr 2020 soll der Hafen allerdings für weitere 4,7 Milliarden Euro erweitert werden und damit zum größten Hafen der Welt heranwachsen.
Platz 6 – Ningbo-Zhousan (China)
Wenig überraschend wird auch der sechste Platz dieses Rankings von einem asiatischen Containerhafen belegt. Der Ningbo-Zhousan-Hafen ging am 1. Januar 2006 aus der Fusion der Häfen von Ningbo und Zhousan hervor und bildet seitdem eines der größten zusammenhängenden Hafengebiete der Welt. Besonders attraktiv ist der Standort in der Nähe von Shanghai durch die nur 70 Seemeilen entfernte Mündung des Jangtse. Ein jährlicher Containerumschlag von 17,3 Millionen TEU unterstreicht die Position des Containerhafens im Welthandel.
Platz 5 – Busan (Südkorea)
Mit einem jährlichen Containerumschlag von 17,7 Millionen TEU liegt der größte südkoreanische Seehafen nur leicht vor seinem chinesischen Kontrahenten Ningbo-Zhousan. Der in der zweitgrößten Stadt des Landes gelegene Hafen von Busan liegt an der Küste des Japanischen Meeres und gilt als wichtigster internationaler Umschlagplatz des Landes. Dies war jedoch nicht immer so, denn bis zur Ankunft westlicher Mächte in Südost-Asien schottete sich das Land auch in puncto Handel in ähnlicher Weise ab wie das damalige Japan.
Platz 4 – Hongkong (China)
Der Hafen von Hongkong, der in der gleichnamigen Sonderverwaltungszone Chinas verortet ist, ist der drittgrößte Containerhafen im Land der Mitte und ist mit einem Umschlag von 22,3 Millionen TEU pro Jahr deutlich größer als der auf Platz fünf des Rankings befindliche Hafen von Busan. Hongkong hat seine Bedeutung insbesondere seinem Status als wirtschaftliche Sonderverwaltungszone zu verdanken, die im Vergleich zum verbleibenden Teil des Landes ein deutlich liberaleres wirtschaftliches Handeln ermöglicht.
Platz 3 – Shenzen (China)
Was für Europäer verblüffend ist, ist in Asien gang und gäbe, denn der riesige Containerhafen von Shenzen, der ganz nebenbei der drittgrößte der Welt ist, liegt in unmittelbarer Nähe des Hafens von Hongkong und ist von der Sonderverwaltungszone nur durch die Flüsse Sham-Chun und Sha-Tau-Kok getrennt. Mit einem Containerumschlag von 23,3 Millionen TEU ist der Hafen im Süden Chinas aber nur unwesentlich größer als der Containerhafen von Hongkong.
Platz 2 – Singapur (Singapur)
Die Republik Singapur ist mit einer Fläche von knapp 720 Quadratkilometern flächenmäßig zwar der kleinste Staat Asiens, beherbergt dabei jedoch den zweitgrößten Containerhafen der Welt. Dass gerade Singapur über einen Containerhafen verfügt, der jährlich 32,6 Millionen TEU umschlägt, liegt insbesondere an der Lage des Landes sowie der ausgedehnten Küstenabschnitte. Insgesamt verfügt der Hafen von Singapur samt seinen nebengelagerten Hafenabschnitten über ganze 30 Kilometer Kaianlagen. Mit dem größten Containerhafen der Welt kann Singapur aber nicht ganz mithalten.
Platz 1 – Shanghai (China)
Der Hafen von Shanghai ist nicht nur der größte Containerhafen der Welt, sondern auch einer der traditionsreichsten Handelshäfen des Landes, zumal er bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch die Qing-Dynastie gegründet wurde. Chinas Tor zur Welt liegt inmitten der Hangzhou-Bucht und ist über eine 32,5 Kilometer lange Brücke mit der Stadt Shanghai verbunden. Wie lange Shanghai seine Spitzenposition gegenüber der Konkurrenz allerdings behaupten kann, steht in den Sternen, denn mit 33,6 Millionen TEU jährlich ist zumindest der Abstand zu Singapur nicht besonders groß.
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