Schon gewusst?

Internet-Blog und Seefahrt? Und Knoten?


Sind Sie auch ein „Blogger“ im Internet? Veröffentlichen Sie also ein elektronisches Tagebuch? Diese Weblogs kurz Blogs verbreiten sich ja immer mehr. Aber wussten Sie, dass dieser Begriff eigentlich auch aus der Seefahrt stammt?

Zu den Anfänger der christlichen Seefahrt gab es noch kein AIS oder GPS, um auf dem offenen Meer zu navigieren. Es gab zwar schon den Kompass, aber kein Gerät zur Ermittlung der Geschwindigkeit. Es war also ohne einen Referenzwert nicht möglich zu ermitteln, wie viel Entfernung ein Schiff in einer bestimmten Zeit zurückgelegt hat.

Aber die Seeleute wussten sich zu helfen: Ein dreieckiges Holzbrett (auf Englisch Log) – mit Blei beschwert – wurde an einer langen Leine, die auf einer Spule aufgewickelt war,  befestigt. Am Heck – also hinten – des Schiffes wurde das Log ins Wasser gelassen und blieb durch die Form und das Gewicht an Ort und Stelle, so dass sich die lange Leine abrollte.

„Speyer Handlog“ von Lokilech - Eigenes Werk. Foto: Wikipedia

„Speyer Handlog“ von Lokilech – Eigenes Werk. Foto: Wikipedia

Alle 7,2 Meter gab es einen Knoten in der langen Leine. Diese Knoten wurden gezählt. Und zwar so lange, bis eine Art Sanduhr – das Logglas – abgelaufen war. Auf diese Art und Weise erhielten die Seeleute die Geschwindigkeit durchs Wasser des Schiffes in Knoten. Ein Knoten entspricht 0,51444 m/s. Die Geschwindigkeit des Schiffes wurde dann fein säuberlich in das Logbuch eingetragen.

Mit der Zeit wurden die Einträge immer erweitert. Der Kapitän hält alles fest was auf einer Reise passiert. Das Logbuch wurde also immer mehr zu einem Schiffstagebuch. Obwohl heutzutage elektronisch navigiert wird, ist das Logbuch geblieben, ja sogar Pflicht (weil auch gerichtlich als Beweismittel verwendet) auf Schiffen.

Ein einfaches Stück Holz hat also dazu geführt, dass wir das Tagebuchschreiben im Internet heute Blog nennen.

Quelle: ARD – Wissen vor acht