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Warum ist „Sven“ weiblich?

Containerschiff Sven im Nord-Ostsee-Kanal





Warum sind Schiffe eigentlich weiblich? An der Schiffsbgrüßungsanlage in Rendsburg stellt der Schiffsbegrüßer den Besuchern alle Schiffe vor. Und dabei fallen oft die Worte wie z.B. „Jetzt kommt die Sven…“. Auf dem Wasser gibt es ein Gesetz: Wenn Sven ein Schiff ist, dann ist er auch weiblich.  In der Seefahrt sind nämlich alle Schiffe („die Sven“) weiblich – ganz egal wie der Schiffsnameame ist.

Darum sind Schiffe immer weiblich

Warum sind Schiffsnamen immer weiblich? Seefahrer behaupten nämlich, ein Schiff sei so unberechenbar und launisch wie eine Frau und erst nach der Jungfernfahrt wisse man genau, was man hat. Liebe Frauen, es gibt aber auch andere Erklärungen warum Schiffe immer weiblich sind: Schiffe sind so schön wie Frauen ist eine davon.

Bill Schanen, Herausgeber des US-Segelmagazins „Sailing“, stellt kategorisch fest: „Segelschiffe sind weiblich, weil sie schön sind und weil diese Schönheit bei Frauen und Schiffen eine „Symphonie der Kurven“ ist.“ Auch eine Erklärung, warum Schiffe immer weiblich sind. Schon römische Segler sahen ihre Schiffe als weiblich an. John Rousmanière, Autor eines englischen Wörterbuchs über Schiffsausdrücke, führt dies auf den altägyptischen Glauben zurück, demnach Schiffe Glück bringende weibliche Wesen darstellten. Besonders im Mittelalter wurden die Namen von weiblichen Heiligen verwendet – das sollte den Seeleuten Glück bringen.

Früher fuhren ja auch ausschließlich Männer zur See – da tat etwas Weibliches um sie herum sicherlich gut. Vielleicht vermissten sie auch ihre Frauen zu Hause.

Auch die Galionsfiguren früherer Schiffe waren ausschließlich weiblich.

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Kjell Holm, Kreuzfahrtschiff-Kapitän der ersten Stunde von TUI Cruises sagte:  „Schiffe können so schön auf den Wellen tanzen wie Frauen.“

Aber es gibt noch weitere Erklärungsversuche, warum Schiffe immer weiblich sind: So zum Beispiel, dass sie in einem unbewachten Augenblick die Kontrolle übernehmen oder sie meist mehr kostet als man vorher erahnen konnte.

Matrosen konnten besser „angeben“

Oder: Matrosen waren früher ausschließlich männlich. Sie Konten in der Heimat angeben: ich habe drei Monate auf der XXX verbracht.

In Deutschland war dies übrigens nicht immer so. Im Jahr 1462 sprach man von „dem“ Peter von Danzig und um die Jahrhundertwende war es noch üblich von „dem“ Bismarck zu reden. Erst durch Kaiser Wilhelm II. wurde der englische Brauch in Deutschland übernommen.

Keine Regel ohne Ausnahmen: Wenn ein Schiff nach einem Tier oder nach einem Begriff aus der Astronomie benannt wurde, dann bleibt es z.B. dem DER Adler.

Namen haben für die Reeder eine Bedeutung

Natürlich brauchen Schiffe einen Namen. Und oft haben die Namen eine Bedeutung für die Reeder – sind für die Identifikation des Schiffes notwendig.

Das Containerschiff Heinrich Ehlers auf dem Nord-Ostsee-Kanal

Beladen mit vielen Containern fährt die Heinrich Ehler in Richtung Kiel Holtenau auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Stefan Fuhr

Seit wann Schiffe einen Namen bekommen, ist bis heute unklar. Gesicherte Übermittlungen geben jedoch Aufschluss darüber, dass schon Schiffe in der Antike Namen bekommen haben. Einen Schiffsnamen weiterzogen ist heute allerdings nur bei der Marine üblich.

Also: Warum sind Schiffe immer weiblich? Eine eindeutige Erklärung gibt es nicht… Wie bei so vielem in der Seefahrt ist auch hier der Aberglaube vorranging.