Schon gewusst?

Was ist die Freibordmarke?




Jeder Reeder möchte, dass sein Schiff maximal beladen wird. Schließlich bringt jeder Container Geld. Aber alles hat seine Grenzen. Da Vertrauen gut ist, Kontrolle aber besser, hat jedes Schiff gesetzlich vorgeschrieben eine Freibordmarke auf halber Länge beidseitig auf seinen Rumpf gemalt, die genau besagt, wie weit das Schiff ins Wasser eintauchen darf. Und damit auch wie viel Ladung ein Schiff aufnehmen darf. Und dabei ist es wichtig, in welchem gebet das Schiff unterwegs ist.

Der Freibord ist der in der Mitte des Schiffs senkrecht gemessene Abstand zwischen dem obersten durchlaufenden Deck des Schiffes und der Wasseroberfläche, wenn das Schiff maximal beladen ist. Ein Mindestfreibord ist nötig, um dem Schiff auch bei hohen Wellen Stabilität und einen gewissen Schutz vor Seewasser zu geben und dient damit natürlich auch der Sicherheit des Schiffsverkehrs.

Die Freibordmarke besteht aus einem Ring von 300 Millimetern (12 Zoll) Außendurchmesser, der durch einen waagerechten Strich von 450 Millimetern (18 Zoll) Länge und ebenfalls 25 Millimetern (1 Zoll) Breite geschnitten wird; die Oberkante des Striches verläuft durch den Mittelpunkt des Ringes.

Bestenfalls soll diese Freibordmarke mittels aufgeschweißtem Stahl oder bereits in den Rumpf eingefräst dauerhaft markiert sein und zeigt den so genannten Sommerfreibord bei Schiffen im Salzwasser an.

Neben der Freibordmarke weisen unterschiedlich hohe Lademarken auf die erlaubten Eintauchtiefen in Wasser unterschiedlicher Dichte (aufgrund von Salzgehalt und/oder Wassertemperatur) hin.

Der Engländer Samuel Plimsoll hatte sich für eine gut sichtbare Lademarke eingesetzt und sie um 1870 eingeführt. In Seemannskreisen spricht man daher heute noch von der „Plimsoll-Line“.

Die Lademarke gibt weitere erlaubte Eintauchtiefen in unterschiedlichen Gewässern an. Die Linie „S“ ist dabei auf gleicher Höhe wie die Freibordmarke.

Die Linien bedeuten:

  • TF = Süßwasser in den Tropen (Tropical Fresh Water)
  • F = Süßwasser (Fresh Water)
  • T = Meerwasser in den Tropen (Tropical Seawater)
  • S = Meerwasser im Sommer (Summer Temperate Seawater)
  • W = Meerwasser im Winter (Winter Temperate Seawater)
  • WNA = Meerwasser im Winter im Nordatlantik (Winter North Atlantic)

 

Warum wird zwischen den einzelnen Gewässern unterschieden? Man könnte fragen: Ist Wasser denn nicht gleich Wasser? Nein, eben nicht: Denn bei vier Grad Celsius hat Wasser die größte Dichte, dann wiegt ein Liter am meisten. Für die Schiffe bedeutet das, dass sie dann mehr Ladung transportieren können, denn das verdrängte Wasser ist schwerer.

Auch Salzwasser ist schwerer und kann eine größere Last pro Liter tragen. Pro Liter Wasser sind das zwar nur ein paar Gramm, aber auf die Größe der Schiffe umgerechnet, bringt das schon sehr viel. Ein Kubikmeter sind 1000 Liter Wasser, umgerechnet also eine Tonne. Ein Schiff von 1000 Tonnen Kapazität, hat also eine Tragfähigkeit, die 1 Millionen Liter Wasser entspricht. Schiffe von 100 000 Tonnen sind keine Seltenheit.

Jeder Kapitän will sein Schiff bis zum Äußersten beladen. Daher muss er genau wissen, ob er durch Salz- oder Süßwasser, in warme oder kalte Gegenden fährt. Wird die Lademarke von den Kapitänen nicht beachtet, können die Behörden Bußgelder und Gefängnisstrafen verhängen oder ein Auslaufverbot erteilen.

 

Übrigens: Die Buchstaben am Ring der Lademarke bezeichnen die Klassifikationsgesellschaft 

Quelle: Wikipedia